Die Fleischbeschauer

Fleischbeschauer, eine verantwortungsvolle Aufgabe

Wurden in früheren Zeiten Tiere geschlachtet und verarbeitet, wie es der Bedarf erforderte, ohne Untersuchungen, sind seit dem 15. Jahrhundert bereits amtlich bestellte Fleischbeschauer bekannt. Als Wissenschaftler die Ursachen vieler Krankheiten erkannten und deren Urheber, traf man auch Gegenmaßnahmen. So stellte sich die Trichine als übler Wirt des Schweines heraus, der dem Menschen sehr gefährlich werden konnte. Da sich die Trichinen in bestimmten Teilen des Schweines befanden, musste man diese nur mit dem Mikroskop untersuchen und konnte entscheiden, ob das Fleisch bedenkenlos zu verzehren war.
Für dieses wichtige Amt wurde der Beruf des Fleischbeschauers übertragen. Personen, die an diesem Posten interessiert waren, mussten zuerst eine Ausbildung zur Erkennung der wichtigsten Tierkrankheiten mitmachen. Dann erhielten Sie ein Mikroskop mit Glasscheiben, zwischen die die zu untersuchenden Fleischabschnitte gelegt wurden, sowie Pinzetten und eine Schere zum Ablösen der Proben, ebenso gehörten noch Stempel zur Zeichnung der untersuchten Tiere, sowie ein Quittungsblock zur Ausstattung.
Damit bei einem positiven Befund die Gesundheit der Menschen gewahrt war, wurde der Beschauer mit der Vollmacht zur Beschlagnahme des Tieres ausgestattet.
Da die Untersuchungen neben der Hauptbeschäftigung ausgeführt wurde, mussten die Beschauer des Abends oft sehr beschwerliche und lange Wege auf sich nehmen.

Ausschnitte: Lehrkursus für Trichinen u. Finnensch